Das Al Maha Wüsten-Resort
Dubai: Superlative wohin man schaut. Die pulsierende Metropole wächst weiter und weiter. Nur eine Autostunde vom lauten Großstadt-Getriebe entfernt: Das Al Maha Desert Resort – ein großartig stilles Erlebnis mitten in der Wüste.
Falknerei – Die Leidenschaft der Könige
Mohammad Al-Shehki hält den Arm in die Höhe und starrt in den Wüstenhimmel. Dort dreht ein Falke seine Runden, erblickt das Stück Fleisch in der Hand des 50-Jährigen – und setzt zum Sturzflug an. Mit bis zu 200 Stundenkilometern schießt der Raubvogel in Richtung unserer kleinen Gruppe, die sich um zwei Range Rover versammelt hat – und landet sanft auf dem dicken ledernen Handschuh des Falkners.
„Die Falkenjagd hat bei uns in Dubai eine lange Tradition“, erklärt Mohammad, nachdem er dem Vogel seine Haube über den Kopf gestülpt und ihn mir auf den Arm gesetzt hat. „Früher bereicherten die Beduinen mit ihr den Speiseplan“, sagt der Experte. Doch die frühmorgendliche Flug- und Jagd-Show inmitten der Wüste ist nur eine von vielen naturnahen Aktivitäten, die das Al Maha Desert Resort seinen Gästen bietet: Ein Ausritt zu Pferd steht am Nachmittag auf meinem Programm, aber auch Dünenwanderungen oder Wüstensafaris mit dem Jeep sind möglich. Wer mag, findet Entspannung bei einem Malkurs. Oder beim Bogenschießen in der Wüste.
Eine Hommage an traditionelle Beduinencamps
Das Resort im Stile eines Beduinencamps mit 42 exklusiven Suiten – jede mit einem eigenen Pool und großer Holzterrasse – liegt gerademal 45 Minuten vom International Flughafen von Dubai entfernt: Inmitten des Naturschutzgebiets Dubai Desert Conservation Reserve. Im Vergleich zur schrillen, von Rekord zu Rekord jagenden Dubai-City eine andere, authentische Welt, wie Arne Silvis findet. „Gäste, die zu uns kommen, suchen vor allem Ruhe und wollen das wahre Dubai kennen lernen – das der Beduinen“. Beides, so der General Manager des 1999 eröffneten Fünf-Sterne-Hauses weiter, „findet man in der Wüste.“
Dabei müssen die Besucher keineswegs auf den Luxus und die Annehmlichkeiten der modernen Welt verzichten: Die eleganten Suiten mit handgefertigten Möbeln sind mit Satellitenfernsehen ausgestattet, es gibt WLAN und einen Butler-Service. Das Hotel verfügt selbstverständlich auch über einen großen Spa- und Fitnessbereich. Und in der Bar werden internationale Drinks gemixt – und im Al Diwaan Gerichte aus aller Welt.
Am späten Nachmittag wartet eine bunt geschmückte Araber-Stute auf mich. Zusammen mit einem Führer und drei weiteren Gästen brechen wir auf zu einem Ritt in die Wüste. Vor uns wiegt sich die Landschaft Gold, Ocker und Beige. Eine Herde Oryx-Antilopen mit ihren beeindruckenden, bis zu 1,50 Meter langen Hörnern zieht an uns vorbei; drei kleine Punkte am Horizont entpuppen sich aus der Nähe als eine Gruppe Kamele, die im Wüstensand eine Pause einlegen.
Nach einer guten Stunde kommen wir wieder im Resort an. Jetzt unter die Dusche, ein wenig im Pool entspannen und zum Abendessen. Silvis hat sich für uns – als Abschluss unseres Wüstenabenteuers – etwas Besonderes einfallen lassen: Abseits des Resorts auf einem Dünenkamm steht ein schneeweiß gedeckter Tisch. Fackeln, in den Sand getrieben, erhellen die Szenerie. Unter dem sternenklaren, arabischen Himmel servieren weiß gekleidete Kellner kleine Vorspeisen und gießen Wein in die bereit gestellten Gläser. Um uns herum: Wüstenstille. Das Dinner in den Dünen sei ein „atemberaubendes Erlebnis“, hat der Hotelmanger uns versprochen. Und recht behalten.