Fr. Apr 19th, 2024
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Bravo Suwasile stößt einen tiefen Ton in sein Horn aus getrockneter Kelp-Alge. Er dirigiert unsere Gruppe auf den Klippen nach rechts. Gebannt halte ich die Kamera bereit und starre in die Richtung, die uns der 32-Jährige anzeigt. Dann stemmt sich ein grau-blauer Leib aus dem Wasser – und taucht mit erstaunlicher Eleganz wieder ab.

„Ein Glattwal“, erklärt Bravo. „Sie kommen aus der Antarktis in die Walker Bay, um sich im wärmeren Gewässer zu paaren, zu kalben und die Jungen großzuziehen.“ Nur einen Augenblick später taucht wie zum Beweis ein weiterer Gigant – 60 Tonnen schwer und 15 Meter lang – auf und hebt wie zum Gruß die Flosse aus den Wellen.

Wo sich Wale gerade zu tummeln

Wir sind in Hermanus in der südafrikanischen Provinz Westkap. Die Welt-Hauptstadt der Wale, wo sich zwischen Mitte Juli und Anfang Dezember die riesigen Säugetiere geradezu tummeln. Nirgendwo sei die Chance größer, vom Ufer so viele Wale in so kurzer Zeit zu beobachten, ist sich Bravo sicher. Das macht den kleinen Küstenort zu einem Touristenziel allererster Güte.

Von hier ist es zudem nicht weit nach Kapstadt. Gerade 100 Kilometer liegen zwischen beiden Welten. Außerdem sei „Mother City“ „ständig im Wandel“, sagt Lucy, die seit gut zehn Jahren Urlauber durch die quirlige Touristenmetropole führt. Die Highlights blieben „in der vielleicht schönsten Stadt der Welt“ in all den Jahren die gleichen. Tafelberg, das Kap der Guten Hoffnung, die botanischen Gärten im Stadtteil Kirstenbosch – oder das ehemalige Nelson-Mandela-Gefängnis auf Robben Island.

„Zwei Tage Zeit müssen sein“, sagt die zierliche Frau mit dem ansteckenden Lachen. Schließlich warte auch ein Einkaufsbummel in der Long Street, ein Espresso in einem der kleinen Cafés in Observatory, der Samstag-Markt in der Old Biscuit Mill in Woodstock. Nicht zu vergessen, natürlich auch ein Sonnenuntergang in Camps Bay.

Quasi vor der Haustür Kapstadts liegen die berühmten Winelands mit den Weingütern und den traditionellen kapholländischen Landhäusern inmitten einer lieblichen Landschaft – vor einer beeindruckenden Kulisse aus schroffen Bergzacken. Das mediterrane Klima mit seinen warmen, trockenen Sommern und feuchten Wintern und die fruchtbare Erde bieten ideale Voraussetzungen für den Anbau der beliebten Reben. Ein Zentrum des Weinanbaus ist Stellenbosch.

Die kleine Universitätsstadt mit den von Eichen gesäumten Straßen und der kapholländischen Architektur ist berühmt für die vollmundigen Rotweine wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinotage und Shiraz.

Meeresfrüchte-Suppe und Garnelen-Risotto

Mein Tipp: Das Weingut Kleine Zalze mit seinem Restaurant Terroir. Durch und durch ein Spitzenlokal mit lässiger Ausstrahlung. „Hier musst du nur dein Hemd anlassen und die Rechnung bezahlen“, so der Slogan des Hauses. Mit Blick auf den De Zalze Golfplatz lassen die Gäste den Tag ausklingen. Überdies wird dem lauen Sommerabend entsprechend kühler Chenin blanc serviert, dazu die Spezialität des Hauses, Shellfish Suppe mit Garnelenrisotto. Kaum vorstellbar zu dieser Stunde, dass es auf der Welt einen schöneren Ort geben könnte.

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Von sn7376

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