Fr. Apr 26th, 2024
tapastapas

24 Stunden in Madrid 2025/2026⭐️

Warum Madrid zu den aufregendsten Städten der Welt zählt? Hippe Szeneviertel, ein pulsierendes Nachtleben und Kunstmeilen der Extraklasse sind die Antwort. Die spanische Hauptstadt könnte nicht bunter sein und eins ist sicher: Hier jagt ein Highlight das Nächste! Von blühenden Parkanlagen inmitten des hektischen Großstadtlebens über köstliche Tapas bis hin zu multikulturellen Partynächten – Madrid versprüht zu jeder Tageszeit spanische Lebensfreude.

Sonntagvormittag. Parque del Retiro, Madrid. Noch etwas schnapsig von der Nacht sitze ich mit Maria in einem kleinen Ruderboot auf dem im Jahre 1630 angelegten künstlichen See. Während meine Begleiterin dösend die Hand ins frische Wasser hält, rudere ich gemächlich am monumentalen Denkmal für König Alfonso XII. vorbei. Drüben am Ufer errichten die ersten Pantomimen, Wahrsager oder Schnellzeichner ihre improvisierten Stände.

Retiro bedeutet Zuflucht. Kein Name könnte die grüne Oase inmitten des hektischen Madrids besser beschreiben. Auf einer Fläche von 1,4 Quadratkilometern – rund 130 Fußballfelder – erstreckt sich ein Park aus offenen Wiesen, barocken Gärten, Springbrunnen und Wasserflächen. Mehr als 19 000 Bäume spenden im Sommer Schatten. Und an die 4000 Rosenstöcke beruhigen Seele und Körper.

Alt-Hippies, Hipster und Studenten

Der stand vor sechs Stunden noch unter Strom: Im Licht- und Soundhagel des Psychodelic-Clubs Vía Láctea im Malasaña. Der Ort, an dem nach Ende der Franco-Diktatur die Madrider Gegenkulturbewegung entstand, die Movida madrileña. Damals wie heute kocht die Stimmung. Der Club, die Straße, ja das ganze Viertel ist voll von feiernden Menschen: In die Jahre gekommene Hippies, Hipster, Studenten. Ein fröhlicher heterogener Mix, der nicht zur Ruhe kommen will.

Noch bunter ist das Ausgeh-Viertel Lavapies, wo sich sämtliche in Madrid vertretenen Nationen zu treffen scheinen. Von dort nahm unsere Nacht ihren Lauf: Aus den Musikkneipen tönt das Klappern der Kastagnetten, das Klopfen der senegalesischen Tamtam oder das Klirren der indischen Sitar. Auf den Plätzen wird arabisch, chinesisch oder Ketschua gesprochen. Die Bars verströmen den Duft von gegrillten Sardinen, geröstetem Kreuzkümmel und frischem Koriandergrün.

Mitten im Herzen Madrids wartet eine der beliebtesten Attraktionen der Stadt auf euch – der Parque del Retiro. Es geht nichts über einen gemütlichen Spaziergang durch die aufwendig gestaltete Parkanlage. Besonders am Wochenende herrscht hier ein buntes Treiben: Musikanten, Puppenspieler und Magier sorgen hier für eine ganz besondere Atmosphäre.

Wer es traditioneller mag, geht auf einen Tapeo in das Viertel rund um den Plaza Santa Ana. Das Hüpfen von Tapasbar zu Tapasbar ist für die Madrilener ein Ritual, mit dem fast jede Partynacht beginnt: Hier ein Häppchen, dort ein Gläschen – niemals lange am selben Ort.

Die besten Patatas Bravas, kross und mit herrlich scharfer Sauce, serviert Miguel im Las Bravas. Gambas a la Plancha gibt es in der Casa del Abuelo – schon seit 1906. Für Fischliebhaber empfiehlt sich La Trucha, wo man die geräucherte Forelle unbedingt probieren muss. Und Schinkenfans wähnen sich im Meson Cinco Jotas im Himmel: Der dort servierte Jamón Ibérico zergeht wie Butter auf der Zunge.

Die frische Luft, die entspannte Stimmung, das Rudern im Teich haben den Kopf wieder freigemacht. Jetzt ist Zeit für Kunst – und auch davon hat Madrid so viel zu bieten wie kaum eine andere Stadt. Allen voran der Prado im Osten der Innenstadt. Mehr als 3000 Gemälde von Goya, Rembrandt, Botticelli oder Tizian ziehen den Besucher ebenso in ihren Bann wie 5000 Zeichnungen, 2000 Drucke oder 1000 Münzen aus allen Epochen.

Mirò, Dalí und Picasso

Moderner wird es im Museo Thyssen-Bornemisza: Das 1992 eröffnete Haus stützt sich auf die vielen Werke, die der Kunstsammler und Industrielle Heinrich Thyssen und sein Sohn Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza zusammentrugen – glänzt aber auch immer wieder mit grandiosen Wechselausstellungen. Nicht weit entfernt wartet ein weiteres Highlight: Das Museo Reina Sofia. Hier hängen auf zwei Etagen bedeutenden Werke von jüngeren spanischen Meistern wie Mirò oder Dalí, zahlreiche Plastiken sowie eine Bibliothek mit mehr als 40.000 Bänden. Die opulente Sammlung ist ein regelrechtes Paradies für Kunstliebhaber.

Der Star des Hauses wartet in einem langgezogenen Gang im zweiten Stockwerk auf die Besucher: Guernica, das fast acht Meter lange Meisterwerk von Pablo Picasso, das den Schrecken des spanischen Bürgerkrieges vor rund 80 Jahren eindrucksvoll festhält. Am besten plant man den Besuch an einem Sonntagnachmittag ein: Da ist der Eintritt frei.

Werbung

Von sn7376

Schreibe einen Kommentar