Fr. Apr 26th, 2024
sylvestersylvester

So feiern unsere Nachbarn

Wenn die Weihnachtstage vorbei und alle Geschenke ausgepackt sind, stellt sich jedes Jahr wieder die Frage, wie dieses Jahr Silvester gefeiert wird. Doch wie feiert eigentlich der Rest Europas den Beginn des neuen Jahres? Wir stellen euch die Bräuche und Traditionen die unsere europäischen Nachbarn an Silvester pflegen vor. Die letzte Mahlzeit des alten Jahres ist von Land zu Land unterschiedlich und reicht von Trauben über Linsen bis hin zu Schweinewürsten. Diese Silvestersnacks versprechen Glück im neuen Jahr – und nebenbei schmecken sie auch noch köstlich.

Spanien

Madrid, 31. Dezember. Kurz vor Mitternacht stehen Hunderte Spanier dichtgedrängt auf der Puerta del Sol – und starren gebannt auf die Turmuhr des königlichen Postamts. Beim ersten Glockenschlag stopft sich jeder eine Traube in den Mund – und darf sich etwas wünschen. Beim zwölften müssen zwölf gegessen sein, dann geht der Wunsch in Erfüllung. Danach wird mit Cava runtergespült und – um dem Glück Nachdruck zu verleihen – ein Stück Traubenkuchen gegessen.
Die Zeremonie wird jedes Jahr vom spanischen Fernsehen live übertagen und im ganzen Lande nachgeahmt. Früher schlug die Turmuhr jede Sekunde. Weil so manchem Spanier die Trauben gefährlich im Hals stecken blieben, hat man das Intervall auf drei Sekunden erhöht.

Italien

Glück und Reichtum wünschen sich die Italiener in der Silvesternacht – helfen sollen dabei zwei kulinarische Glücksbringer. So steht in vielen italienischen Familien am letzten Abend des alten Jahres ein Linsengericht auf dem Tisch, denn wer zum Jahreswechsel viel Linsen isst, so ein italienisches Sprichwort, der ist die folgenden zwölf Monate frei von Geldsorgen.
Und da doppelt besser hält, gibt es zu den Hülsenfrüchten traditionell eine Haxe oder eine würzige Cotechino – eine Roh-Wurst aus Nacken, Kopf und Schwarte des Schweines. Das Tier gilt in Italien, wie in vielen Ländern auch, als Glücksbote.

Der Platz Puerta del Sol in Spaniens Hauptstadt Madrid ist besonders am Silvesterabend ein absolutes Highlight. Bereits Stunden vor Mitternacht strömen Tausende Einheimische und Touristen zur Puerta del Sol um das neue Jahr mit Weintrauben willkommen zu heißen.

Frankreich

Die Silvesternacht verbringen die Franzosen traditionell im Kreise der Familie oder mit engen Freunden. Man sitzt daheim und lässt sich kulinarisch verwöhnen. Meist kommt eine kalte Platte auf den Tisch, aber was für eine: edler Hummer, Gänsestopfleber und Austern werden traditionell am 31.Dezember verspeist – und mit reichlich Champagner begossen.
Nach Mitternacht begibt man sich auf die Suche nach der glücksbringenden Saubohne, die in der Galette des Rois verbacken wurde: Ein kalorienhaltiges Backwerk aus Blätterteig, Mandelcreme und Marzipan. Wer sie findet, dem winkt im neuen Jahr das Glück.

Polen

In Polen wird dem Silvester-Karpfen nachgesagt, dass er ein echter Glücksbringer ist. Symbolisiert der fette Fisch doch die fetten Jahre, die man sich erhofft. Der geschuppte und gesäuberte Karpfen köchelt in einem Sud aus Suppengemüse, Nelken und Lorbeer – und wird anschließend in einer Mehlschwitze, die mit Braunbier, Rotwein und Pfefferkuchen abgeschmeckt wurde, serviert. Die Schuppen gibt die Hausfrau am Ende des Mahles jedem Gast für sein Portemonnaie. Solange sie dort verweilen, ist immer ausreichend Geld drin.

Dänemark

Nicht viel Aufhebens machen die Dänen am Silvesterabend mit ihrem Dinner: Serviert wird ein in Mehl gewendeter, gebratener Stockfisch, dazu eine Zitronenscheibe, vielleicht etwas Petersilie – und reichlich Aquavit. Mehr Mühe macht dagegen der Kransekage, ein geschichteter, kegelförmiger Kuchen aus Marzipan, Puderzucker und Eiweiß, der zu jeder dänischen Silvesterparty gehört. Der Kuchen wird Punkt Mitternacht angeschnitten und an alle Anwesenden verteilt – so süß wie das Backwerk soll dann auch das neue Jahr für die Gäste werden.

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Von sn7376

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